Einführung Pfarrer Wirz

Eine Gemeinde ist wie ein Symphonieorchester

Zunächst verlas Dechant Lampe die von Bischof Dr. Heiner Wilmer SCJ ausgestellte Ernennungsurkunde von Pfarrer Dr. Christian Wirz zum Pfarrer der Pfarrgemeinde St. Gallus Bad Salzdetfurth - Pfarrer Wirz wartete an den Stufen des Altares - danach legte er die Professiofidei – den Treueeid - auf die Bibel und den Schlüssel zum Tabernakel ab. Die Gemeinde applaudierte kräftig und begeistert und Pfarrer Wirz begann seine erste Heilige Messe als neuer Pfarrer der Gemeinde.

„Was auch immer zwei von euch einmütig erbitten, werden sie von meinem himmlischen Vater erhalten“ - so zu lesen im Matthäus-Evangelium vom Tage. Im Griechischen steht für „einmütig“ das Wort „sympsychos“ – und darin stecke das Wort Symphonie. Pfarrer Wirz verglich die Gemeinde mit einem Symphonieorchester, das aus vielen Musikerinnen und Musikern bestehe. Jeder habe seine Stimme und seine Aufgabe und müsse seine Leistung bringen. Man müsse sein Instrument beherrschen, seine Noten kennen und außerdem gut geübt haben. Das entspräche der Einhaltung der 10 Gebote. Aber auch wenn jeder Einzelne seinen Part perfekt spiele, so sei dies noch lange keine Garantie für einen schönen und homogenen Klang.

Im Römerbrief heißt es „Niemandem bleibt etwas schuldig, außer der gegenseitigen Liebe“; die Einhaltung der 10 Gebote sind auch hier die Minimalanforderung. „Lieben“ bedeutet, dem Anderen gerecht zu werden, damit er bekommt, was er braucht. In der Musik ist es außergewöhnlich wichtig, dass die Mitspielenden aufeinander hören, damit aus den Einzelstimmen ein harmonisches Ganzes, ein schönes Konzert wird. Von gegenseitiger Kritik könne man nicht lernen, sie verletze nur. Besser lernen könne man, wenn sein Nebenmann oder seine Nebenfrau ein gutes Beispiel gäbe, wenn man sich im Chor an seinen oder ihren guten Gesang „anhängen könne“. Der Mosaica Chor konnte sich in das musikalische Bild der  Predigt von Pfarrer Wirz sehr gut hineinversetzen und gab durch seine schöne Mitgestaltung der Hl. Messe ein klangvolles Beispiel dafür.

Dass man „Lieben“ lernen könne, erläuterte Pfarrer Wirz am Libanon-Projekt der „Jungen Malteser“, welches er regelmäßig alle 2 Jahre im Sommer betreut. Junge Menschen fahren in den Libanon und kümmern sich dort 5 Tage lang um beeinträchtigte Menschen, „Gäste“  aus Beirut im Verhältnis 1:1. Wenn die Gäste anreisen, erzeugen sie bei den Betreuern zunächst eher Skepsis und Angst als Sympathie oder Liebe. Am Anfang ist die Betreuung dann eher Pflichtprogramm; von Tag zu Tag lernen sich die Betreuer und Gäste besser kennen, und beim Abschied gibt es dann häufig sogar Tränen und Abschiedsschmerz.

Pfarrer Wirz sei als Pfarrer gekommen, „um ein gutes Stück aufzuführen“. Wir als Gemeinde werden dabei lernen müssen wie ein gutes Symphonieorchester aufeinander zu hören, den anderen gelten zu lassen und ihn nicht zu „übertönen“.

Am Ende der Feier der Hl. Messe begrüßte Angela Meiners-Schmidt die zahlreichen anwesenden Gäste. Anhand des Eingangsliedes „Ein Haus voll Glorie schauet“ stellte sie Pfarrer Wirz die Gemeinde mit den einzelnen Kirchorten, den Menschen vor Ort und ihren Erwartungen vor. Ebenso stellte sie der Gemeinde ihren neuen Pfarrer vor; mit seiner Predigt zum Patronatsfest St. Gallus 2021 habe dieser sich ja bereits – damals wohl eher unbewusst - mit seinem Programm bei der Gemeinde vorgestellt.

Pastor Wallis überreichte ein Geschenk der evangelischen Gemeinden aus  Bad Salzdetfurth mit Zartbitterschokolade für eine gute Ökumene und der Einladung zu einer gemeinsamen Wanderung mit guten Gesprächen. Maria Lohaus von der Schönstattgemeinschaft, Heidi Nitsche von der Stadt Bad Salzdetfurth, Bernward Klauenberg vom Ortsrat Detfurth und Corinna Franke vom Kath. Frauenbund – Zweigverein Groß- und Klein Düngen überbrachten ebenfalls Glück- und Segenswünsche und Grüße ihrer jeweiligen Institutionen.

Petrus war der Gemeinde mal wieder wohl gesonnen, so dass im Anschluss an die Heilige Messe ein schöner und großer Empfang im Pfarrgarten möglich war. Mitglieder aus Pfarrgemeinderat, Kirchenvorstand und Helfer vom Kirchort Detfurth hatten ein schönes Ambiente im prachtvollen Pfarrgarten Detfurth geschaffen.

Mitglieder des Kirchortes Hl. Familie hatten ein kleines „Interview“ vorbereitet, zu dem Pfarrer Wirz entweder ausführlich „Ist es normal, dass ein Pfarrer 3 oder mehr Studiengänge absolviert hat?“ oder kurz und knapp „Kaffee oder Tee“ antworten musste. Bei der schwierigen Frage nach „Wein oder Bier“ entschied er sich – nach gründlicher Überlegung – dann doch für die Antwort „Wein“.

Nach diesem gelungenen und harmonischen  Einstand wünschen wir unserem neuen Orchesterleiter und Pfarrer ein gutes Ankommen in seinem Symphonieorchester, offene Ohren für seine Musiker und Gemeindemitglieder, stets einen harmonischen Klang und Gottes reichen Segen auf die Fürsprache unserer Gottesmutter Maria in seinem Wirken!

Angela Meiners-Schmidt & Silvia Walter
10.9.2023