Frauen erkunden Bad Salzdetfurth

Mal etwas Neues probieren - unter diesem Motto veranstaltete der Frauenbund eine Führung durch die Kernstadt Bad Salzdetfurth.

Auf dem Wasser-und-Salz-Pfad lässt sich die Stadt wunderbar erkunden. Hier erfährt man, wie das weiße Gold den Ort im Laufe seiner Geschichte prägte. Von der Entdeckung einer Solequelle im Wald südlich des schon bestehenden Dorfes Detfurth und der ersten Ansiedlung der Salzpfänner, zunächst als Leibeigene, später dann als Mitglieder der Salzpfännergilde. Dann der Bau der Gradierwerke zum Konzentrieren der Sole, die das Sieden in einer großen, gemeinsamen Kote vereinfachte. Als dann der Verkauf des Salzes weniger Erträge brachte, wurde 1857 das erste Badehaus gebaut, um durch Kurgäste die Verluste abzuschwächen. Noch heute liefert die Georgsquelle die Sole für das Solebad, verdünnt mit einer Mineralwasserquelle im Kurpark, seit 1929 darf führt der Ort den Titel Bad in seinem Namen. Um diesen Status zu erhalten, sind immer wieder vorgegebene Standards zu erfüllen. Touristische Angebote wie das Vorhalten von Stadtführungen gehören dazu.

Im 20. Jahrhundert bescherte dann der Kalibergbau der Stadt eine neue wirtschaftliche Grundlage mit zahlreichen Arbeitsplätzen. In der Nähe des Kulturbahnhofes ist ein Infotafel mit zahlreichen Erklärungen zum Bergbau angebracht.

Interessantes erfuhren die Frauen auch zur Architektur und dem Standort der Häuser am Lammeufer. Früher waren die Häuser direkt bis an die Lamme gebaut, Haus-an-Haus, die Dachböden waren durchgängig, so dass auftretende Feuer immer wieder in Brandkatastrophen mündeten, die den gesamten Ort zerstörten, zuletzt 1794. Mit der Zeit wurden die Häuser dann vom Lammeufer entfernt gebaut, so dass die heute gegebene Straßenführung entstand. Charakteristisch die Fachwerkbauten, aus Mangel an großem Holz wurde 2 dünnere Balken nebeneinander eingebaut.

Auch vom Hochwasser wurde der Ort immer wieder heimgesucht. An der Georgskirche ist der Pegelstand vom 27. Mai 1738 abgebildet. 178 Gebäude wurden zerstört und 7 Brücken oder Stege weggerissen.

Der „Hotze“ ist ein „Mischwesen“ aus Mensch, Maschine und Welle. Die drehbaren Scheiben am Ende der Welle erinnern an die unter Tage zum Glätten der Wände eingesetzten Fräsköpfe. Es ist ein Denkmal für die unter Tage arbeitenden Bergmänner des Kaliwerkes und würdigt ebenfalls das zweite wirtschaftliche Standbein des Ortes, den Kurbetrieb. Im Jahre 2019 zog der Hotze vom Marktplatz in den Kurpark um.

Zu entdecken gibt es ebenfalls die Planetenstraße, die von der Sonne vor dem Kurmittelhaus bis zum Pluto am Bodenburger Bahnhof reicht. Alle Planeten sind dabei maßstabgerecht nachgebaut.

Ein gemeinsames Essen auf dem neu geschaffenen Marktplatz rundete das Programm ab.

Angela Meiners-Schmidt

Die Teilnehmerinnen mit den Stadtführerinnen, im Hintergrund der Schacht

Auf dem Wasser-und-Salz-Pfad lässt sich die Stadt auf eigene Faust erkunden

Der Soltmann an der St. Georgkirche, über seine Herkunft und Bedeutung gibt es unterschiedliche Geschichten

Die Kaliförderung in Bad Salzdetfurth - anschaulich dargestellt

Häuser mit orts-typischem Fachwerk

Pegelstand des Hochwasser 1738 an der Georgskirche

Soltmann-Denkmal, im Volksmund Hotze genannt

Darstellung Erde und Mond auf der Planetenstraße

Blick auf die Lamme und Rückseite des Kurmittelhauses. Hier wird das Moor angeliefert.

Marlis Warmbold bedankt sich bei den Stadtführerinnen

Zum Abschluss gemeinsames Essen auf dem Marktplatz