Turmuhr - Wiedereinbau

Samstag, 21. Mai 2022, 13.45 Uhr:

Heute ist es soweit, die beiden Turmuhren sollen heute wieder im Turm eingebaut werden. Vor drei Tagen hat Herr Zeyher (Restaurator aus Hildesheim) die tadellos restaurierten Uhren wieder angeliefert. Entsprechend sorgfältig gehen wir nun mit den Uhren um.

Nach und nach trifft die ganze Helfermannschaft am Kirchturm ein. Bis auf Alexander und Reinhard Klauenberg ist die Mannschaft die selbe wie im Januar beim Herunterlassen der Uhren. Dafür sind diesmal Cedric Lüddeke sowie Daniel und Felix Klauenberg dabei. Sie sind als Helfer auf der Uhrenetage vorgesehen (das Hochziehen geht sicher etwas schwerer als das Herunterlassen). Die Uhren wiegen immerhin 42 kg.

Gegen 14.00 Uhr steigen wir die Treppe im Turm hoch. Die Stimmung ist auch heute wieder sehr gut. Auf der Glockenetage staut es sich ein wenig. Die 6 m hohe Leiter zur Uhrenetage gehen aus Sicherheitsgründen alle einzeln, teilweise beladen mit Ausrüstung und Werkzeug. Oben angekommen geht es gleich zur Sache.

Bernward und ich waren bereits um 13.00 Uhr schon mal hier oben und haben die Scheiben, welche die 1,50 m durchmessenden Uhrenöffnungen verschließen, hereingeholt. Die dafür gefertigten Holzscheiben sind an den Flanken 2 cm kleiner als die Öffnungen, daher ist es möglich, sie hier einzuholen, im Gegensatz zu den Uhrenscheiben.

Es ist übrigens bemerkenswert, wie genau die Sandsteinelemente für die runden Uhrenöffnungen gefertigt und gemauert sind. Die neugefertigten Holzdübel, mit denen die Uhr befestigt wird, wurden nachgearbeitet, der Ausleger aus der Luke geschoben (die zu lange Schraube wurde zwischenzeitig gekürzt) und das Seil heruntergelassen. Die Norduhr ist zwischenzeitig unten am Seil befestigt.

Dann begannen wir gemeinsam die Uhr heraufzuziehen. Es ging leichter als gedacht. Florian sichert wieder das Seil. Andreas Marheineke und Josef Bertram sicherten von unten mit 2 Halteseilen die Uhr und sorgten dafür, dass sie nicht an das Mauerwerk anschlug. Wenn Windböen kamen, mussten die beiden fester ziehen. Das merkten wir oben natürlich und der Ausleger wurde in solchen Momenten stark belastet, so dass er sich leicht durchbog. Schließlich kam die Uhr vor der Luke an.

Geschafft !!! Bernward und ich zogen den Ausleger ein und brachten die Uhrenscheibe in die richtige Position. Die Uhr wurde dann verschraubt und eine zusätzliche Sicherungskette angebracht. Die anderen bauten in der Zeit den Ausleger um, um die Süduhr hochzuziehen. Der Vorgang lief ähnlich ab.

Anschließend wurden die Antriebswellen angekoppelt und die Uhren mittels Handyansage von unten eingestellt. Eine kleine Panne gab es noch : Das Kupplungsteil für die Norduhr war nicht dort, wo es hätte sein müssen. Die Suche war zunächst erfolglos. Schließlich, nachdem wir schon die ganze Ausrüstung nach unten gebracht hatten, fanden wir das Teil auf der Glockenetage, es war durch einen Spalt heruntergefallen. Also wieder hoch zur Uhr, die Welle ankuppeln und die Zeit einstellen. Damit war die Aktion erfolgreich abgeschlossen.

Der Ausleger und die runden Abdeckplatten für die Uhröffnungen verbleiben im Turm. Wenn in 50 oder 100 Jahren mal wieder eine Überholung ansteht und vielleicht niemand mehr etwas von dieser Aktion weiß, können anhand dieser Teile zwingende Schlussfolgerungen gezogen werden. Man weiß dann, da waren welche, die haben so etwas schon einmal gemacht.

Die Pfarrgemeinde bedankte sich mit einer zünftigen Vesper bei den fleißigen Helfern.

Benno Leinemann

 

Das tadellose restaurierte Ziffernblatt der Turmuhr

Das Provisorium ist bereits entfernt

Der Ausleger ragt hervor

Teamleader Benno Leinemann lässt das Zugseil herunter

Das "Bodenpersonal" sichert das kostbare Gut

Gut geführt ...

... gleitet das Ziffenblatt ...

... Meter für Meter nach oben ...

... bis zu seinem Zielort ...

... und wird von den Helfern auf der Uhrenetage eingebaut.