Harzwanderung der Mädchengruppe ForTeens im Mai 2015

Wenn ich auf Wanderschaft geh ...

…..dann braucht es festes Schuhwerk, einen Rucksack und gute Laune.

Genau dieses brachten Laura, Philippa, Lea und Joanna mit und als dann auch das Wetter noch mitspielte, stand einer perfekten Gruppenfahrt nichts mehr im Wege.

Am Donnerstag, den 14.5.2015, an Christi Himmelfahrt, startete die Gruppe ForTeens (leider krankheits- und terminbedingt nur in halber Besetzung) früh morgens mit dem Zug in Richtung Bad Harzburg.

Dass dies ein geeigneter Ausgangspunkt für einen interessanten Tag in den Harz sein musste, mit diesem Wissen waren wir wohl nicht allein und so ergoss sich ein breiter Strom an Menschen aus dem überfüllten Zug aus dem Bahnhof heraus in den nächsten Bus. Viele ebenfalls mit dem Ziel, dem neueröffneten Baumwipfelpfad am Fuße des großen Burgberges am anderen Ende von Bad Harzburg.

So begann unsere 3 -tägige Harzwanderung erst einmal mit Schlangestehen.

Nach circa 30 Minuten hatten wir die vielen Menschen um uns herum vergessen, denn oben in den Baumwipfeln gab es auf 1000m Länge viel zu sehen und zu erkunden. Unsere Rucksäcke durften wir im Eingangsbereich zurücklassen, so dass einem Sparziergang in 25 Metern Höhe nichts mehr im Wege stand.

Nachdem wir uns an den leicht federnden breiten Pfad gewöhnt hatten, konnten wir an unterschiedlichsten Lernstationen unser Wissen über Baumarten, Umweltschutz und Tiere auffrischen. Bewegungsstationen zum Balancieren und Spielen boten eine gelungene Abwechslung und die liebevoll gestalteten Sitzmöglichkeiten in Zapfenform wurden natürlich auch gern genutzt.

Ein gelungener Start in unseren ersten Harztag.

Doch nun hieß es aufbrechen zur Bushaltestelle, denn dies war ja erst der Anfang. Der Ausgangspunkt für unsere erste Wanderetappe war nämlich Braunlage.

Dort angekommen, versuchten wir den Beginn des Wanderweges zu finden. Dies gestaltet sich jedoch zuerst etwas schwierig, da eine neue große Baustelle keinen Wanderweg erkennen ließ.

Mit etwas Hilfe fanden wir ihn dann aber doch, den richtigen Einstieg in den Wanderweg mit dem Ziel: Hohegeiß.

9 km bergauf waren zu bewältigen und wir waren froh und glücklich als wir schließlich, mit einer Stunde Verspätung, um 18:00 Uhr im Haus Berlin freundlich begrüßt wurden.

Wunde Füße und schwere Rucksäcke waren dann auch schnell vergessen, denn nach einem leckeren Abendbrot verbrachten wir die nächsten eineinhalb Stunden im hauseigenem Schwimmbad.

Super!

Wer Jugendherbergen kennt, weiß wie es am nächsten Morgen weiter ging: Betten abziehen, frühstücken, fegen, Rucksack auf und „Tschüss sagen“.

Ziel heute, war das Jugendgästhaus Elbingerrode, allerdings mit einer besonderen Zwischenstation, der Fahrt mit der Harzer Schmalspurbahn von Sorge bis 3 Annen Hohne. Doch erst einmal hieß es 4,5 km Richtung Sorge laufen.

Die Zeit im Nacken, der einzige, für uns in Frage kommende Zug fuhr Viertel vor 12, wanderten wir bei herrlichstem Wetter durch die Wälder. Das Picknick am Bach brachte uns dann doch mit der Zeit ein wenig in unter Druck. Aber wir waren pünktlich, ja wir! - der Zug leider nicht.

Und so verbrachtem wir ungeduldig eine Stunde bei strahlendem Sonnenschein auf dem Bahnhof in Sorge.

Unser Unmut war jedoch sofort wieder vergessen, als die Dampflok prustend um die Kurve kam. Wir genossen die Fahrt zwischen den Wagons und ließen uns den Wind um die Nase wehen, vermischt mit dem unvergleichlichen Geruch nach ... na nach Dampflok halt.

Ankunft in „3 Annen Hohne“, die Rucksäcke wurden geschultert und weitere 4 km mussten noch bewältigt werden.

Schließlich waren wir dann, laut Karte, am Ziel, aber wo war das Jugendgästehaus? Eine Frage an den nächst Vorbeikommenden brachte Klarheit, - gleich um die Ecke!

Mit dem Charme der 60er Jahre war die Unterbringung im Jugendgästehaus Elbingerode ein Erlebnis. Aber lange konnten wir das nostalgisch Flair nicht genießen, denn es gab in Elbingerode auch sonst viel Interessantes zu entdecken.

Kurz nach unserem Eintreffen machten wir uns also wieder auf den Weg, diesmal allerdings mit dem Bus, denn gelaufen waren wir schließlich schon genug. Unser Ziel war das Erzbergwerk „3 Kronen und Erd“.

Mit der Grubenbahn ging es in die Tiefe und wir erfuhren wie hier noch vor 10 Jahren der Schwefelkies abgebaut wurde. Hautnah erlebten wir, wie schwer die Arbeit unter Tage ist und das die scheins altertümlichen Maschinen tatsächlich auch heute noch funktionieren. Ein kurzer Knopfdruck und eine enorme Lautstärke bestätigte das Gesagte.

Auch die Tropfsteinhöhle, die wir am nächsten Morgen besichtigten, inklusive Fledermäusen und Grottenolmen, war sehr beeindruckend.

Riesige Schluchten, kleine Spalten gefüllt mit Kristallen und natürlich, wie zu erwarten, unzählige Stalaktiten und Stalagmiten (man frage mich bitte jetzt nicht, was was ist) gab es zu bestaunen.

Gegen Mittag begann dann unsere abenteuerliche Tour zurück gen Heimat, die sich als gar nicht so einfach herausstellte.

Aber, nach viel Recherche und unzähligen Anfragen haben wir trotz Umleitungen und Baustellen erschöpft und glücklich den Weg nach Hause gefunden. Eine tolle Fahrt mit vier tollen Mädchen, guter Laune und vielen Erlebnissen wartet auf eine Wiederholung.

Text und Fotos: Rainhild Montag