Katholikentag 2016

Bericht aus Leipzig

Teamarbeit eben!

100. Katholikentag – 2016 in Leipzig vom 25. bis 29. Mai                                                (von Lydia Knoll)

Vor ca. einem Jahr schon haben wir beschlossen nach Leipzig zu fahren zum Katholikentag. Wir, das sind 6 Frauen, die sich durch verschiedene Aktionen in der „Heiligen Familie“ kennen und schätzen gelernt haben.   Andrea Einert „durfte“ ihren Gatten Georg mitnehmen und Monika Ernst ihre Freundin aus Cottbus. Ende Oktober waren die 4 Doppelzimmer in zwei verschiedenen Hotels zu einem günstigen Preis gebucht (Danke, Monika!). Dann ruhte die Planung, bis das  640 Seiten starke Programmheft ins Haus plumpste.  Effektiv war dem nur durch Teamwork beizukommen. Während Georg sich um die Bahnfahrt unserer Vierer-Gruppe (Andrea, Georg, Rainhild und ich) kümmerte, durchforstete ich das Programmheft nach für mich interessanten Terminen, also Musik und Medienarbeit.  Andrea  nutzte die auf katholikentag.de angebotenen App auf ihrem Smartphone und Rainhild auf ihrem Tablett. Wenige Tage vor der Abfahrt trafen wir uns zum Abgleich unserer individuell erstellten Stundenpläne und Austausch der Handykontakte.  An diesem Abend zeigte sich wie vorteilhaft Teamarbeit sein kann, wenn jeder seine ganz persönlichen Begabungen einbringt. So hatte sich ein Expertenwissen in ganz unterschiedlichen Themenbereichen entwickelt. Andrea wusste wann und wo „Fairtrade“ angeboten wurde, Rainhild beschäftigte sich mit Kinder- und Jugendthemen, ich wusste, wo und wann NGL gespielt wurden, Monika hatte sich mit Kabarett auseinandergesetzt und Georg hat sich in das öffentliche Verkehrsnetz Leipzig eingearbeitet.

Schnell kristallisierten sich gemeinsame Programmpunkte heraus: Wir wollten beim Hauptgottesdienst am Sonntag im Gemeindechor singen. Dafür gab es am Freitagmorgen eine Probe in der Michaeliskirche im Norden der Stadt. 500 begeisterte Sänger aus ganz Deutschland trafen sich um die Gemeindegesänge (t.w. 4 stimmig) einzuüben, damit das ZDF bei der Gottesdienstübertragung unseren (Gemeindechor) Standort akustisch abnehmen kann. D.h. alles was an Gemeindegesang im Fernsehen zu hören war, kam aus unseren Kehlen. Die Chorleitung unterlag Prof. Matthias Kreuels aus Aachen. Wir erlebten eine sehr strukturierte und trotzdem unterhaltsame Probe. Die zwei Stunden vergingen wie im Flug.

Weiterer gemeinsamer Programmpunkt war das Wise Guys Konzert, Open Air auf dem Augustusplatz. 10000 Zuhörer, 5 Showtalente, A- Capella-Gesang. Eine große friedliche Party, die wir ganz entspannt am äußeren Rand direkt unter der vorderen Projektionswand miterleben durften. Bei allen anderen Veranstaltungen waren wir in 3-er Gruppen, zu Zweit oder auch alleine unterwegs. Davon möchte ich nur einige aufzählen: Mit Georg war ich in der Uraufführung des Oratoriums „Ecce homo“ von Sir Colin Mawby in der Nikolaikirche (Zentrum der friedlichen Revolution 1989). Meine kurze Beschreibung des Werkes: Sir Colin Mawby schreibt Musik für gemischten Chor mit Solisten, instrumental begleitet von einem Streichorchester mit 2 Trompeten und vollem Schlagwerk verstärkt. Er schafft es dabei J.S.Bachs Choral „Wer nur den lieben Gott lässt walten“ mit griechischen Karfreitagsgesängen , frühchristlichen Osterrufen und Irischen Segenswünschen musikalisch zu verbinden. Der Zusammenklang von gesungenen Chorälen, filmmusikalischen Passagen, groovenden Streichern und asiatisch anmutenden Xylophoneinsätzen wird von Musikkritikern bestimmt ganz anders beschrieben, gefiel aber Georg und mir gleichermaßen.

Am Donnerstagnachmittag war ich schon in einer Werkstatt über Update Trends im Web 2.0. Dort habe ich Dinge gelernt, da wusste ich gar nicht, dass es sie gibt: über Snapchat, Actionbound und Facebook life. Nachlesbar unter

WWW.PRESSEBUND.DE/AKTUELLES/WERKSTATT UPDATE TRENDS IM WEB 2.0/

 

 

 Den Samstagnachmittag habe ich mich praktisch mit Band-Arrangements von Gotteslobliedern beschäftigt. Wie selbstverständlich wurde mir die Querflöte der 8Jährigen Tochter einer Organisatorin zur Verfügung gestellt, so dass ich den melodischen Teil des Raps über „Großer Gott wir loben dich“ mitspielen konnte. Mehr Ergebnisse dieser kreativen 4 Stunden werden sich mit Sicherheit in meinen zukünftigen Arrangements für „Intakt“ Musikgottesdienste (nächster ist am 4. September, 17 Uhr) niederschlagen. Der Kabarett-Besuch „Liebe Brüder und Brüderinnen“ fand für uns leider nicht statt. Obwohl wir 40 Minuten vor Beginn (Sa. 11:00Uhr) vor der „Pfeffermühle“ eintrafen, waren schon 250 Leute vor uns in der Schlange und 200 gehen nur in den Zuschauerraum. Wir haben uns dann kurzentschlossen für eine Veranstaltung in der Oper entschieden: Klimagerechtigkeit. Im Nachhinein eine gute Wahl, wenn auch nicht ganz freiwillig. Meine zwei Erkenntnisse: 1. Im Bundes-Umweltministerium arbeiten fähige Leute, die zwar nicht ihr Gesicht in jede Kamera halten, aber dafür wirklich Ahnung haben, was machbar ist und wie es mit Vernunft und Geduld umgesetzt werden kann. 2. Misereor sieht seine Aufgabe gar nicht darin armen Afrikanern das „Vater unser“ beizubringen. Vielmehr sind sie bemüht z.B. auf den Philippinen Bedingungen zu ermöglichen, dass die vorwiegend katholische Bevölkerung die „Laudato si“ von Papst Franziskus umsetzen können. Rainhilds Erfahrungen mit „Berührbarer Glauben“ und RKW (Religiöse Kinder Wochen) waren schon am Sonntag in der Katholikentags-Zeitung nachlesbar

(Link :HTTP://WWW.TAG-DES-HERRN.DE/SITES/BZ3.BISTUMSPRESSE-ZENTRALREDAKTION.DE/FILES/DOWNLOADANGEBOTE/KATHOLIKENTAGSZEITUNG2.PDF , S.17)

Dank moderner Kommunikationstechnik trafen wir uns alle abends in einem Straßenlokal, aßen gemeinsam und berichteten von den jeweilig besuchten Veranstaltungen. Ein Erfahrungsaustausch, der die ganze Gruppe profitieren lässt.

Teamarbeit eben!

 

Unserem Team fehlte ein Fotograf, Andrea Einert hat dieses Manko mit ihrer Handykamera kompensiert.