Ministrantenwallfahrt nach Paderborn 2016

Messdiener on Tour

3. Nordwestdeutsche Ministrantenwallfahrt in Paderborn

 

Am Samstag, den 18.6.2016 trafen sich 8000 Messdiener aus insgesamt acht (Erz-)Bistümern zur 3. Nordwestdeutschen Ministrantenwallfahrt. Gastgeber war in diesem Jahr das Erzbistum Paderborn.

Insgesamt 250 Gruppen aus den verschiedenen Bistümern hatten sich in 200 Bussen auf den Weg gemacht, 1000 weitere Teilnehmer kamen mit dem Zug. Aus allen Richtungen reisten die Kinder und Jugendlichen mit ihren Gruppenleitern in die Bistumsstadt Paderborn, um unter dem Motto „Ich glaub an dich – Wasser, Quelle des Lebens“, Gemeinschaft zu erfahren und Freude und Spaß am Glauben zu erleben".

Das Wallfahrtsprogramm für die jungen Pilger bestand aus drei Teile: Einer Sternwallfahrt nach Paderborn, einem Begegnungsprogramm in der Innenstadt und dem Abschlussgottesdienst auf dem Schützenplatz.

Auch wir Ministranten der Pfarrgemeinde St. Gallus waren dabei. Mit 15 Personen hatten wir uns angemeldet und starten am Samstagmorgen in aller Herrgott`s früh - es war 5:30 Uhr - ziemlich verschlafen, mit vier Autos Richtung Hildesheim Hauptbahnhof.

Wir, das sind Felix, Miriam, Lennart , Emma, Lena, Nico, Philippa, Alexander, Rebecca, Lea, Laura, Henrik, Magdalena, Martina und Rainhild.

Gemeinsam mit den anderen Hildesheimer Gruppen ging es dann per Zug nach Hameln. Hier vergrößerte sich die Gruppe dann noch einmal um die Ministranten aus dem Bereich Hannover und dem Nordbereich unseres Bistum und wir erhielten alle nötigen Informationen für den vor uns liegenden Tag, wie z.B. das Pilgerheft und einen Stadtplan von Paderborn und natürlich den Ablaufplan des ganzen Tages.

Die Ausgangspunkte der einzelnen Bistümer zur Sternwallfahrt waren rund um Paderborn verteilt. Der Beginn für uns war die Schönstadtkapelle in Benshausen, zu der wir mit Shuttlebussen gefahren wurden. Hier starteten wir mit verschiedenen kleinen Anregungen, Impulsen und Liedern unseren Tag. Dabei erhielt jeder Teilnehmer eine kleine, leere Flasche, die später, passend zum Thema Quelle/ lebendiges Wasser, mit dem Wasser der Pader gefüllt und im Abschlussgottesdienst von Erzbischof Hans-Josef Becker gesegnete werden sollte.

Mit den Worten „Lasst uns ziehen zu den Quellen des Lebens – nach Paderborn“ wurden wir auf den Weg geschickt. Und so setzte sich der Zug der 600 Messdiener aus den Bistümern Hildesheim und Hamburg langsam in Bewegung. 6 km lagen vor uns bis zum Ziel am Maspernplatz zum Mittagsgebet. Doch je näher wir Paderborn kamen, desto deutlicher wurde uns, dass das Motto des Wassers uns heute noch hautnah berühren würde. So war es dann auch. Dunkle Wolkenfronten kamen immer näher und nach gut der Hälfte unserer Strecke setzte der Regen ein. Ein Ende war nicht in Sicht. Nach kürzester Zeit waren wir alle durch und durch nass. Die Schuhe waren mit Regenwasser gefüllt, die Hosenbeine klebten am Körper und selbst die Regenjacken waren durchweicht. Doch trotz dieser Unwegsamkeiten hielten alle tapfer durch, so dass wir gegen 12:00 Uhr am Ziel, dem Maspernplatz eintrafen.

Dort fanden wir, eng zusammen gedrückt, unter einem Zeltvordach Unterschlupf, während uns der Paderborner Bürgermeister und Erzbischof Hans-Josef Becker in Paderborn begrüßten. Nach dem gemeinsamen Mittagsgebet machten wir uns dann pitschnass auf zum Mittagessen in der Michaelsschule. Alle waren heil froh ein trockenes Dach und ein warmes Essen in Aussicht zu haben. Als Erstes suchten wir uns, in dem mit nassen Menschen vollgestopften Gebäude, eine ruhige Ecke, besser gesagt ein leeres Treppenhaus. Hier legten wir die tropfnassen Jacken, die Regenschirme und Rucksäcke ab und organisierten für unsere Gruppe erst einmal 15x Spagetti mit Tomatensoße. Nun war Pause, Ausruhen und Aufwärmen angesagt- herrlich!!

Bestimmt eine halbe Stunde rühren wir uns nicht vom Fleck, aßen unsere Nudeln und langsam kehrten die Lebensgeiser zurück. In der Zwischenzeit hatte in der ganzen Innenstadt und auch hier in unserer Schule das Nachmittagsbegegnungsprogramm begonnen. Die Angebote reichten von Kreativangeboten, über Sportliche- oder Entspannungseinheiten, zu Diskussionsrunden. Natürlich gab es auch religiöse Impulse, Andachten oder auch einfach nur Musik zum Zuhören. Für Jede/n war etwas dabei. Da wir vom Regen erst einmal die Nasen voll hatten, machten wir uns in Kleingruppen auf den Weg die Kreativangebote direkt vor Ort in der Schule zu entdecken. Da gab es die Pralinenherstellung, Erinnerungsarmbänder herstellen, Bedrucken von Halstüchern, auch eine Graffitiwerkstatt und, und und....

Jede Kleingruppe streifte auf verschiedenen Wegen durch die Räumlichkeiten, und schauten den verschiedenen Angeboten zu. Leider waren viele Angebote auch sehr voll. Beim Dice- und Speedstacking trafen wir uns durch Zufall nach einiger Zeit wieder. Wir trainierten dort das perfekte Becher stappeln und perfektionierten unsere Reaktionsgeschwindigkeit beim Würfelspiel. Nebenbei testeten Einige im Nachbarraum verschiedenen Wasser auf Zusatzstoffe, wie Zucker Zitrone oder Salz. Kein Problem, selbst für unser jüngsten Ministranten. Im Wasser-Quiz belegten wir die volle Punktzahl.

Der Regen hatte in der Zwischenzeit nachgelassen und die Sonne setzte sich tatsächlich durch. Deshalb entschlossen sich die Meisten von uns noch weiter zu ziehen.

Im benachbarten Michaelskloster sollte es den weltbesten Kaffee/Kakao geben. Und so reihten wir uns in die Reihe der Wartenden ein und erlebten gleich, das Kirche auch flexibel sein kann. Nachdem niemand der Einladung zur Andacht in die Klosterkapelle nachkommen konnte/ wollte, um seinen Platz in der Kaffeeschlange nicht zu verlieren, kam der Pfarrer kurzentschlossen zu den auf Kakao wartenden Menschen und wir erlebten Schlange stehend eine beeindruckende Kurzandacht im sonnendurchfluteten Innenhof des Klosters.

Inspiriert durch Gebet und Gesang und gestärkt durch das leckere Heißgetränk schauten wir uns in der letzten Dreiviertelstunde in der Paderborner Innenstadt um. Als Erstes füllten wir an der, in der Nähe fließenden, Pader unsere Fläschchen, die wir in der Begrüßungsandacht erhalten hatten, mit dem Quellwasser. Dann schlenderten wir durch die Innenstadt, schauten im Dom und beim offenen Singen in der Gaukirche vorbei und erlebten auf dem Rathausplatz die Kinderrockband aus Bremerhafen. Nun war es tatsächlich schon Zeit sich wieder auf den Weg zu machen, denn es erwartete uns ja noch der große Abschlussgottesdienst auf dem Schützenplatz. Dort angekommen, erlebten wir zum ersten Mal wie es ausschaut wenn 8000 Ministranten zusammenkommen. Echt beeindruckend- und dann noch bei strahlendem Sonnenschein! Den Altarraum konnten wir von unserem Platz, der ziemlich weit hinten lag, zwar nur auf der Großbildleinwand sehen, trotzdem waren wir mittendrin. Die Segnung des mitgebrachten Wassers aus der Pader war dann noch einmal ein besonderer Moment. Nach der Tauferneuerung forderte uns Erzbischof Becker auf, uns gegenseitig mit dem Spruch, „Du bist eine lebendige Quelle des Glaubens“ zu segnen und den Segen mit nach Hause zu nehmen. Insgesamt erlebten wir hier einen lebendigen, schwungvoller Gottesdienst, ein ein großartiges Fest des Glaubens und dies bei strahlendem Sonnenschein. Ein toller Abschluss für ein solch großen Tag.

Gegen 18:30 Uhr machten sich alle Pilgergruppen dann wieder auf den Rückweg in ihre Heimat. Wir kamen gegen 21:30 Uhr erschöpft, aber voll mit vielen schönen Momenten in Hildesheim an. Dieser Tag wird bei uns Allen – allen Widrigkeiten zum Trotz – in guter Erinnerung bleiben und wir hoffen bei der nächsten Ministrantenwallfahrt wieder dabei sein können.

Ein herzliches Dankeschön, an das OrgaTeam aus Hildesheim, die diesen Tag mit viel Einsatz vorbereitet haben, an unsere Pfarrgemeinde, die uns finanziell unterstützt hat und nicht zuletzt an die Eltern unserer Ministranten, die für uns am Samstag morgen den Fahrdienst um 5:30 Uhr! auf sich genommen haben, um uns dieses Erlebnis zu ermöglichen. Vergelt`s Gott

Für die Ministrantengruppe: Rainhild Montag

 

Einzelne Eindrücke unserer Minis:

Es hat sich gelohnt mitzukommen. Natürlich war das Wasser unser ständiger Begleiter. Auf der "Prozession" und auch noch kurz danach. Alles halb so wild, wenn man mit super Menschen unterwegs ist. Nach dem Regen kam der Sonnenschein und man wurde halbwegs trocken. So konnte ich dann den Abschlussgottesdienst bestens gelaunt mitfeiern. Paderborn ist an sich auch eine schöne Stadt. Sie hat Ähnlichkeit mit Hildesheim. Ein Fluss, die Pader, im Grünen in der Nähe vom Dom.

Felix Klauenberg

 

Mir hat in Paderborn besonders gut gefallen, dass es einen Workshop gab, wo man DiceStacking machen konnte. Man musste einen Würfelbecher so schnell bewegen und wieder stoppen, dass die 4 Würfel im Becher hinterher aufeinander stehen. Dort hätte ich am Liebsten den ganzen Tag verbracht. Was nicht so toll war, dass es am Anfang die ganze Zeit wie aus Eimern geregnet hat. Zum Glück war es bei dem Gottesdienst am Ende dann wieder trocken und die Sonne hat sogar geschienen.

Philippa Montag

 

Angekommen am Ausgangspunkt der Sternwallfahrt haben wir nach einer kurzen Andacht verschiedenen Dinge bekommen. Darunter war auch eine kleines leeres! Fläschchen, mit dem ich zuerst nichts anzufangen wusste. Dann starteten wir unseren Pilgerweg nach Paderborn. Am Himmel sah man schon die ganze Zeit die großen Regenwolken, auf die wir natürlich, wie soll es anders sein, genau darauf zu gelaufen sind. So kam es, dass wir, als wir endlich nach einem 6 km langen Fußmarsch in Paderborn angekamen, pitschnass waren, - keine schöne Erfahrung. Nachdem es während der Mittagszeit endlich aufgehört hatte, zu regnen, konnten die Workshops losgehen. Schade, dass die alle überfüllt waren, also machten wir erst einmal beim Würfelstapeln mit. Nach einer Weile haben Rebecca und ich uns dann aufgemacht, um uns die anderen Aktionen, die in der Innenstadt noch angeboten wurden, an zu schauen. Das kleine Fläschchen haben wir neben dem Dom mit Quellwasser aus der Pader gefüllen und später zum Gottesdienst mit gebracht. Nach 2 Stunden Begegnungsprogramm und vielen Eindrücken, machte wir uns dann auf zum großen Abschlussgottesdienst, dessen Anfang, der Weg war länger als gedacht, wir leider verpasst haben. Wir saßen ziemlich weit weg vom Altar, aber auch aus der Ferne kann man gut mitfeiern und als die Musik losging, haben wir mit unserer kleinen Gruppe kräftig mit geschmettert und so auch alle Gruppen um uns herum mitgerissen.

Magdalena Montag

 

Nachdem dann schließlich doch noch die Sonne zum Vorschein kam, machten Magdalena und ich uns von den Paderquellen, an denen wir unsere kleinen Flaschen mit Wasser gefüllt hatten, auf dem Weg zum Paderborner Rathausplatz. Dort empfing uns fröhliche Musik von einem Jugendchor aus Bremerhaven, der schmissige und modernen Kirchenlieder sang, die sofort zum Mitmachen anregten. Mit einem Eis in der Hand lauschten wir der Musik und machten uns anschließend auf zum Schützenplatz, wo der große Abschlussgottesdienst stattfand. Als wir dort ankamen hatte der Gottesdienst bereits begonnen, aber wir kamen gerade noch rechtzeitig zur Segnung unseres "Paderwassers", mit dem wir uns im Anschluss gegenseitig gesegnet haben. Diese Aktion hat mir sehr gut gefallen. Besonders eindrucksvoll sah es aus, als alle Ministranten ihre Flaschen bei der Segnung gen Himmel hielten.

Rebecca Niehoff

 

In Paderborn angekommen, stiegen wir in bereitstehende Busse und fuhren zum Ausgangspunkt unseres Pilgerweges. Dort begannen wir mit einer kleinen Andacht und gingen kurz darauf los. Unser Pilgerweg war insgesamt ca. 6 km lang und anfangs auch noch sehr schön und entspannend. Nach wenigen Kilometern jedoch, fing es sehr stark an zu regnen, so dass alle, die nicht an Regensachen gedacht hatten, sofort komplett nass waren. Der Regen ließ jedoch erst während des Mittagessens nach. Zuvor verregnete er jedoch noch die Mittagsandacht am Treffpunkt aller Bistümer. Zum Glück hatten wir dort einen trockenen Platz zum Unterstellen gefunden.

Henrik Ernst

 

Text und Fotos: Rainhild Montag