Krippenfahrt des Frauenbundes 2017

 

 

Alle 2 Jahre veranstaltet der Frauenbund eine Krippenfahrt gemeinsam mit dem Zweigverein Hockeln, zu der auch Gäste aus der Gemeinde willkommen sind. Veronika Nipp hat die Fahrt in bewährter Manier organisiert. Dieses Mal eine besondere Herausforderung, da es bis zum Schluss Ab- und Anmeldungen gab.

Zunächst wurde die große Münchener Krippe aus dem Diözesanmuseum Freising besichtigt. In Freising finden derzeit Umbaumaßnahmen statt, so dass das Hildesheimer Dommuseum in diesem Jahr die Krippe als Sonderausstellung präsentieren kann. Versierte Museumsführer brachten uns nicht nur die Krippe nah, sondern luden mit ihren Erklärungen zu den Exponaten des Dommuseums zu einem erneuten Besuch ein.

Im Zusammenhang mit der Aufklärung und Säkularisation hatte Kaiser Joseph II. 1782 ein staatliches Krippenverbot erlassen. Es durfte keine Krippe mehr in Kirchen aufgestellt werden. Die Krippen gelangten nun in Privathaushalte, hier wurde die Tradition der Krippen fortgeführt. Kurz vor Weihnachten 1825 hob König Ludwig I. das Verbot wieder auf. In vielen Kirchen waren keine Krippen mehr vorhanden, so entstand auch die große Münchener Krippe neu.

Die Münchener Krippe ist eine orientalische Krippe, sie stellt das Geschehen im Heiligen Land dar. Im Gegensatz zu den Heimatkrippen, die die Weihnachtsgeschichte im vertrauten Umfeld des Krippenbauers  mit vertrauten „Stallungen“, z.B. als Fachwerkhäuser, darstellen.  Zur großen Münchener Krippe gehören über 400 Teile, darunter auch zahlreiche Tierfiguren und Fabelwesen.

Im Zentrum stehen Maria und Josef mit dem Christuskind, umrahmt von Engeln und Hirten mit ihren Schafen. Rechts davon sind die Heiligen drei Könige dargestellt, sie sind vergesellschaftet mit Kamel und Elefant und Menschen des afrikanischen Kontinents. An der anderen Seite ist die Heimat der Münchener Krippe zu erkennen. Hier sind z.B. Männer auf der Jagd in den bayrischen Bergen und Frauen auf dem Weg zum Markt zu sehen.

Dargestellt ist nicht nur die Weihnachtsgeschichte, die Flucht nach Ägypten und die Hochzeit zu Kanaa gehören ebenfalls dazu. In einer gesonderten Vitrine ist z.B. Jesus am Ölberg zu sehen. Pfarrer Blumenberg konnte ergänzen, dass im süddeutschen Raum nicht nur die Weihnachtsgeschichte dargestellt wurde, sondern das Geschehen des gesamten Kirchenjahres.

Im Anschluss an den Museumsbesuch gingen wir zur Basilika St. Godehard. Der Vorsitzende des Pfarrgemeinderates St. Godehard – Wolfgang Holze – gab Erläuterungen zur Krippe und zur Kirche. Die ursprüngliche Krippe stammt aus den 1960’er Jahren, in den 90’er Jahren wurde sie durch die Heiligen 3 Könige ergänzt. Der Stall war so konzipiert, dass er vor dem Zelebrationsaltar aufgestellt werden konnte – was sich allerdings nicht als praktikabel erwies. Vor dieser Krippe hielten wir unter Anleitung von Pfarrer Blumenberg eine kurze Andacht. Vor dem Verlassen der Kirche führte uns Wolfgang Holze noch durch die Sakristei in den Kapitelsaal der Kirche – hier werden Werktagsmessen oder Messen im kleinen Rahmen gefeiert.

Da nach dem abschließenden Kaffeetrinken noch ein wenig Zeit war, besichtigten wir noch die Krippe im Mariendom.

Text und Fotos: Angela Meiners-Schmidt

Hl. 3 Könige und afrikanische Gruppe

Marktfrauen

Flucht aus Ägypten

Interessantes an der Rückseite des Bernwardskreuzes entdecken

Krippe in St. Godehard

Krippe im Kapitelsaal St. Godehard

Krippendarstellung im Dom