Besuch bei El Puente 2016

Fair geht vor!

Was ist eigentlich fairer Handel? Und warum sollte uns das interessierten?

Sechs Jugendliche aus den Mädchengruppen ForTeens und TimeOut machten sich auf den Weg nach Nordstemmen zur Firma El Puente um dieser Frage nach zu gehen.

El Puente ist ein Unternehmen, das zu 100% ausschließlich fair gehandelte Produkte importiert und vertreibt. Es wurde Anfang der 70er Jahre gegründet und ist inzwischen eines der größten Fairhandels-Häuser Europas mit insgesamt 140 Handelspartnern weltweit. Ziel des Unternehmens sind langfristige Handelsbeziehungen mit Kleinbauern oder Kooperativen (Zusammenschluss von mehreren Kleinbauern), zu denen auch persönliche Kontakte unterhalten werden. Diese langfristigen Beziehungen garantieren den Bauern ein gesichertes Einkommen unabhängig vom Weltmarktpreis und seinen unberechenbaren Preisschwankungen.

Doch von Anfang an:

Begrüßt durch Frau Bornemann, starteten wir unseren Besuch mit einer kleinen Verköstigung von fair gehandelten Süßwaren wie Schokolade, Gummibärchen und Schokolinsen und leckerem Orangensaft im Bürogebäude der Firma.

Das Schokolade ein sehr wichtiger Rohstoff ist, war uns spätestens nach dem Naschen klar. Warum diese fair gehandelt sein sollte und was an normaler Schokolade „unfair“ ist, erfuhren wir in einem Film, den wir uns anschließend gemeinsam anschauten. Da gab es schwere körperliche Arbeit besonders durch die Kinder, keine Möglichkeit eine Schule zu besuchen, ein hohes Verletzungsrisiko, aber am schlimmsten, der Verkauf von Kindern als Arbeitssklaven ohne jegliche Rechte.

Wer diesen Film noch einmal sehen möchte, findet ihn auf der Homepage von El Puente oder klickt auf den folgenden Link: 

youtu.be/JBQkNK6zkQk

Um diesen Missständen entgegen zu wirken, hat El Puente hat sich verschiedenen Standards verpflichtet. Durch Zahlung von Mindestlöhnen, je nach Land, und durch langfristige Verträge soll die Existenz von Kleinbauern gesichert werden. So werden ihre Lebensbedingungen besser und der Kauf von Kinderarbeitssklaven wird überflüssig. Neben dem Lohn werden an die einzelnen Kooperativen zusätzlich Pauschalen gezahlt, die dann für soziale Projekte vor Ort umgesetzt werden müssen, z. B. für den Bau einer Schule oder einer Krankenstation. Neben Mindestlohn, Pauschalzahlungen, Verzicht auf Kinderzwangsarbeit gibt es noch viele weitere Punkte, die die Grundlage des Fairen Handels von El Puente bilden.

Zu nennen wäre da auch noch der Gesundheitsschutz, das recht auf Schulbildung oder auch der Umweltschutz.

Wahnsinn, was alles so hinter einem kleinen Stück Schokolade zum Vorschein kommt.

Doch nun wollen wir auch noch sehen, wie es denn alles so abläuft hier in der Firma. Wir verlassen das Bürogebäude und werden von Frau Bonemann durch die 2 großen Lagerhallen der Niederlassung geführt. Staunend stehen wir vor riesigen Säcken mit Kakaobohnen, aber auch die großen Kartons mit Chips haben es uns angetan.

In der 2. Halle befindet sich das Kunstgewebe und kleinere Teile, die die Mitarbeiter an Hand ihrer Laufzettel zusammensuchen und dann an die Weltläden oder Onlinekunden verschicken. 2,5 Stunden waren wir nun hier und haben wirklich viel dazu gelernt.

Ich denke jedem ist bewusst geworden, wie wichtig dieses Thema ist und das wir selbst Einiges dazu beitragen können, dass es nicht nur uns gut geht auf dieser Welt. Unser Rundgang endet in einer kleinen Hütte mit Bastdach, dem Verkaufsraum, hier können wir unser mitgebrachtes Taschengeld in Chips um setzen, die wir natürlich auf der Heimfahrt genüsslich verzehren.

Fair gehandelte Produkte, ja das macht Sinn!

 

Text und Fotos: Rainhild Montag